Rhinophonie (Näseln)
Definition
An der Lautbildung sind unter anderem Nasenrachenraum und Nasenhöhlen beteiligt.
Ein Näseln liegt genau dann vor,
- wenn die Luft bei oralen Lauten verstärkt durch die Nase geleitet wird (offenes Näseln),
- wenn bei nasalen Lauten kaum bzw. keine Luft durch die Nase gelangt (geschlossenes Näseln).
Dabei kommt es zu Störungen des Stimmklanges und der Artikulation.
Hintergrundinformationen
(nasal-orale Balance als Basis für die richtige Lautbildung)
Der weiche Gaumen stellt den Übergangsbereich zwischen dem Mund- und Nasenraum dar. Drei Positionen des weichen Gaumens dienen dabei der Lautbildung.
- Der weiche Gaumen wird gehoben, der Nasenraum damit verschlossen. Die Luft kann damit nicht mehr durch die Nase entweichen, sondern passiert ausschließlich den Mundraum. Es entstehen die so genannten Orallaute (z. B. bei satt, Watt). Mit Ausnahme von [n], [m] und [ŋ] sind alle Konsonanten und Vokale der deutschen Sprache Orallaute.
- der weiche Gaumen wird gesenkt. Die Luft kann nun durch Mund und Nase gleichzeitig entweichen. Auf diese Weise werden nasalisierte Vokale produziert (z. B. Mann, niemand).
- der weiche Gaumen wird gesenkt und der Mund geschlossen. Die Luft entweicht ausschließlich über die Nase. So werden z. B. die nasalen Konsonanten [n] und [m] gebildet.
Allerdings wirkt sich die Stärke der nasalen Aussprache je nach Sprache, Dialekt und individuellem Sprachstil unterschiedlich aus.
Symptome und Ursachen
Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über mögliche Symptome und Ursachen. Letztere können organisch oder funktionell bedingt sein.